Schreibtisch des Monats: Tierisch viel los

19. September 2017

Was haben Fledermäuse mit Einparkhilfen und Delfine mit U-Booten gemeinsam? Mehr, als man denkt. Was genau, wird hier nicht verraten. Dafür aber bald in der neuen Sonderausstellung des Bionicums im Nürnberger Tiergarten. Noch feilen wir an den Texten für Wände, Exponate und Flyer. Es ist also gerade tierisch viel los auf dem Schreibtisch.

Von Hanna-Maria Lembcke

Das Schönste am Redakteurinnen-Dasein für mich: Ständig lerne ich etwas Neues. Und wenn es dabei auch noch um die Barthaare von Seehundeweibchen, effiziente Glühwürmchen oder Käfer mit integriertem Feuermelder geht, ist für den Smalltalk auf der nächsten Geburtstagsfeier gesorgt.

Diese und weitere faszinierende Fakten aus der Tierwelt erfahren Besucher des Nürnberger Tiergartens ab November im Bionicum. Dann nämlich eröffnet in dem Besucherzentrum für Bionik eine neue, interaktive Sonderausstellung. Sie wird auf spielerische Art und Weise zeigen, wie sich Tiere verständigen und orientieren – und was der Mensch daraus lernen und in die Technik umsetzen kann.

Immer wieder gern

Schon im vergangenen Jahr hat KOMPAKTMEDIEN im Auftrag des Bayerischen Landesamtes für Umwelt an der Sonderausstellung im Bionicum zum Thema „Natur trifft Architektur“ mitgewirkt – ein ganz anderer, aber ebenso interessanter Aspekt des jungen Forschungsfeldes Bionik. Entsprechend groß war die Freude, auch für die diesjährige Ausstellung den redaktionellen Part übernehmen zu dürfen. Umso mehr, weil die Zusammenarbeit mit dem Team des Bionicums gleichermaßen angenehm wie fruchtbar ist. Das gelieferte Textmaterial im engen Austausch so zu modellieren, dass am Ende eine runde Sache daraus wird, macht einfach Spaß. Aber: Ganz so leicht ist es dann auch wieder nicht.

Kurz, korrekt und knackig

In gerade mal 340 Zeichen zu erklären, wie die Hörsteine von Fischen funktionieren, das ist eine Herausforderung. Vor allem dann, wenn die Zielgruppe nicht nur aus Akademikern besteht. Aber ob studiert oder nicht, ellenlange Wandtexte und Exponatbeschriftungen bringen auch enthusiastische Ausstellungsbesucher an die Grenzen ihrer Konzentrationsfähigkeit. Also macht man sich auf die Suche nach dem kürzesten Synonym und all den überflüssigen Wörtchen, die noch drei Zeichen einsparen. Man möge mir verzeihen, dass ich jetzt einen gewissen Groll gegen die Namensgeber von Rotaugenlaubfrosch und Schwarzem Kiefernprachtkäfer hege. Und damit wären wir bei der zweiten großen Herausforderung: Bei allem Vereinfachen und Kürzen darf der fachliche Inhalt nicht verfälscht werden. Nicht zuletzt, und das ist Herausforderung Nummer drei, sollen die Texte locker-leicht rüberkommen und das Kopfkino in Schwung bringen.

Aber natürlich nehmen wir diese Herausforderungen gern an. Allein schon, weil wir wissen, dass am Ende etwas Tolles dabei herauskommen wird. Davon konnte ich mich diesen Sommer beim Besuch der (noch) aktuellen Sonderausstellung persönlich überzeugen.

Hanna-Maria Lembcke arbeitet im Redaktionsteam von KOMPAKTMEDIEN. Der Nürnberger Tiergarten samt Bionicum gehört für sie zu den Top-Ausflugszielen im schönen Frankenländle.